Schichten beim Autolack: Aufbau der Lackierung

Wie ist der Autolack aufgebaut?

Der Autolack ist mit die hochwertigste, sensibelste und zudem noch die größte Oberfläche am Fahrzeug. Die Lackoberfläche ist stets den harten äußeren, chemischen und mechanischen Belastungen ausgesetzt. Daher setzt sich Autolack aus fünf verschiedenen Schichten zusammen. Erfahren Sie in diesem Artikel mehr über den Autolack Aufbau.

1.Vorbehandlung

Zu Beginn wird das Auto mit verschiedenen Phosphatsalzlösungen besprüht und getaucht. Durch diesen Prozess entsteht eine kristalline Metall-Phosphat-Schicht.

2.Grundierung

Anschließend wird eine Korrosionsschutz-Grundierung auf das nackte Blech des Autos aufgetragen. Diese Grundierung führt zu einer sehr guten Haftung mit dem Blech und sorgt dafür dass eine Korrosion verhindert oder verlangsamt wird. Durch elektrolytische Abschneidungen können auch unzugängliche Ecken zuverlässig grundiert werden. 

3.Füller

Der Füller bei dem Autolack Aufbau sorgt dafür, dass Unebenheiten im Untergrund aufgefüllt werden, sodass diese nicht in der sehr dünnen Decklackierung sichtbar werden. Zudem schützt der Füller vor Steinschlag. Der Füller ist im Falle von Kratzern unter der farbgebenden Lackierung meist als weiße Schicht zu erkennen. Ist diese Schicht nicht verletzt, kann man davon ausgehen, dass der Korrosionsschutz noch intakt ist. Es gibt heute jedoch auch Füller, die bereits Farbpigmente enthalten und so die Farbigkeit des nachfolgenden Basislacks verstärken. Der Füller wird nach dem Trocknen glatt geschliffen. 

4.Basislack

Anschließend wird der farbige Baislack aufgetragen. Heutzutage sind diese in der Regel wasserlöslich und häufig mit Effektpigmenten wie zum Beispiel Metallic, Perleffekt oder farbwechselnden Effekten versehen. 

5.Klarlack

Als letzte Schicht wird Klarlack aufgetragen. Dieser schützt den gesamten Aufbau gegen mechanische, chemische und umweltbedingte Belastungen. 

Was ist eine 3-Schicht Lackierung beim Auto?

3-Schicht-Lackierungen erfreuen sich einer steigenden Beliebtheit und werden immer häufiger in der Serienproduktion für Mittelklassefahrzeuge, Kleinwagen und Motorräder verwendet.

Bei 3-Schicht-Lackierungen gibt es zwei Effektvarianten:

  • Die Farbigen – Hier hat eine 3-Schicht-Lackierung den Effekt, dass die Farben deutlich an Tiefe gewinnen und sich durch eine besondere Leuchtkraft auszeichnen. Dabei handelte es sich anfangs meist um Rot-Varianten, doch inzwischen gibt es im Prinzip alle Farbrichtungen: Rot, Blau, Gelb, Grün, Orange etc.
  • Die Weißtöne – Diese Farbtöne auch als „Weiß Metallic Lackierungen“ bezeichnet finden sich zum Beispiel bei  Mineral White von BMW oder Mystic White von Mercedes Benz.

Mit der wachsenden Farbtonauswahl wird es auch für den Lackierer aufwendiger, solche Farbtöne professionell zu reparieren: Denn neben der Bestimmung des eigentlichen Farbtons und der Farbtonvariante müssen auch die Anzahl und die Ausführung der einzelnen Spritzgänge bzw. die Schichtdicke und die hieraus resultierende Intensität der Effektschicht berücksichtigt werden. Der Einsatz von Musterblechen ist hier unverzichtbar – nur so lässt sich ein einwandfreies Lackergebnis erreichen.

Bitte beachten Sie die nachfolgenden Arbeitsschritte, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.

  1. Grundton lackieren.
  2. Effektschicht nass-in-nass lackieren.
  3. Klarlack lackieren.

Kratzer im Lack: Welche Lackschicht im Autolack Aufbau ist betroffen?

Mit Hilfe eines Tests finden Sie schnell und einfach heraus, wie tief der Kratzer im Lack ihres Autos ist. 

  1. Schauen Sie sich den Kratzer genau an: Sehen Sie an der beschädigten Stelle eine andere Farbe als den Lack, ist der Kratzer bereits bei der Grundierung angekommen. Da hilft Polieren nicht mehr.
  2. Fühlen Sie den Kratzer: Fahren Sie mit einem Fingernagel vorsichtig über den Kratzer. Wenn Sie hängen bleiben, dann ist diese Stelle auch bereits zu tief, um sie zu polieren.

Leichte Kratzer im Autolack                                                 

Bei einem leichten Schaden im Autolack ist nur die oberste Schicht oder der Klarlack beschädigt. Diese Lackschicht schützt den Farblack und erzeugt einen schönen Glanz. Wenn sich ein Kratzer in der obersten Schicht befindet, ist die Chance groß, dass der Farblack nicht beschädigt ist. Ein Scratch Remover oder ein Lackstift mit Klarlack reicht dann oft schon aus, um diese leichten Schäden auszubessern. Einfach kurz mit einem Tuch aufpolieren oder mit einem Lackstift bearbeiten, und schon ist der Schaden ausgebessert.

Mitteltiefe Lackkratzer ausbessern                                                                                       

Wenn der Schaden bis in den Farblack vorgedrungen ist, ist von einem mitteltiefen Kratzer die Rede. Sie erkennen diese Kratzer an einer anderen Farbe im Lack. Dabei sollten Sie jedoch noch nicht das Weiß oder Grau der Grundierung oder sogar das Metall sehen können. Um mitteltiefe Lackkratzer gut ausbessern zu können, benötigen Sie verschiedene Produkte. Zuallererst müssen Sie wissen, welche Farbe Ihr Auto hat. Dabei geht es nicht einfach um „Grau“, „Blau“ oder „Grün“, sondern um den exakten Farbcode des Fabrikats. Mit unserem praktischen Farbfinder-Tool können Sie ganz schnell die richtige Farbe finden.

Tiefe Kratzer im Autolack entfernen                                                                                   

Wenn Sie im Kratzer einen weißen oder grauen Streifen oder sogar das Metall sehen können, dann handelt es sich wahrscheinlich um einen tiefen Kratzer im Lack. Um einen tiefen Kratzer gut auszubessern, benötigen Sie verschiedenen Produkte: Schleifpapiere in verschiedenen Körnungen, um die Oberfläche für die Behandlung vorzubereiten, einen Entfetter und ein Mikrofasertuch, einen Grundierlack, eine Spraydose oder einen Lackstift mit der richtigen Autolack Farbe und eventuell Klarlack. Hier finden Sie unsere vollständigen Reparatur-Sets, die alles beinhalten, was Sie für das Entfernen eines tiefen Kratzers benötigen.